Auel

Quadratische Anlage mit vierseitigem Türmchen, Walmdach und einem fünfseitigen Altarraum: die St. Joseph-Kapelle im entlegenen Auel erweckt gleich einen besonderen Eindruck. Der eingekälkte Bruchsteinbau stammt aus dem 18. Jahrhundert, im Türsturz der kleinen Vorhalle befindet sich die Jahreszahl 1829.

Leiden und Tod, aber ihre Überwindung im Ewigen Leben spielen bei den Heiligendarstellungen eine wichtige Rolle. Die markanteste Szene bildet eine Gruppe des Heiligen Grabes unter dem Altartisch. Sie stammt aus dem 16. Jh. und zeigt hinter dem Leichnam Christi die Marien mit den Gefäßen der Einbalsamierung. Die rechte der Figuren datiert sogar aus dem frühen 15. Jh. Zwei Wächter in der Uniform römischer Soldaten stehen noch mit gezücktem Säbel vor dem Grab.

Neben den Fenstern der heiligen Barbara, Isidor und Himmelskönigin erkennt man Symbole aus der Laurentanischen Litanei: Elfenbeinturm, Arche des Bundes, Pforte des Himmels, Mystische Rose. eine besondere Verehrung kommt auch der hl. Theresia von Lisieux und dem hl. Laurentius zu, die in dem kleinen Raum zweimal präsent sind. Am Geländer der Empore befindet sich eine Fahne mit der Fürbitte: "O hl. Joseph erflehe uns eine glückselige Sterbestunde".

Quelle: Kirchen und Kapellen in Ostbelgien von Freddy Derwahl und Johannes Weber